Drama pur – Der FCA bezwingt den SC Cham…
Gegen die dritte Mannschaft des SC Chams konnte der FCA den zweiten Sieg im dritten Spiel einfahren. In einer spektakulären Partie gewinnt man mit 4:3.
Nachdem man vergangenen Sonntag in Ibach einen unglücklichen Tag eingezogen hatte, bot sich gegen Cham vor heimischem Publikum die Chance, eine Reaktion zu zeigen. Die Zuger Gäste warteten ihrerseits auf den ersten Vollerfolg der noch jungen Saison. Die Vorzeichen für eine attraktive Partie standen demnach gut.
So war es wenig verwunderlich, dass beide Mannschaften von Beginn an die Offensive suchten. Beide Teams wollten mit einem frühen Treffer die Partie in die für sie genehmen Bahnen lenken.
Das erste Tor der Partie liess dann auch nicht lange auf sich warten. In der 11. Minute war es der auffällige Auf der Maur, welcher sich nach einem schnell ausgeführten Einwurf an der Grundlinie gegen seinen Gegenspieler durchsetzte. In der Mitte sah er den eingelaufenen Bachmann, der keine Mühe bekundete, den Ball über die Linie zu drücken. Ein schöner Spielzug, welcher durch den Adliger Sommerneuzugang mit dem Treffer zum 1:0 vergoldet wurde.
Jedoch wurde die gute Adliger Ausgangslage innert Kürze wieder zunichte gemacht. Keine zwei Zeigerumdrehungen nach dem Führungstreffer kamen die Zugerländer durch Lüthi zum Ausgleich (13.).
In der Folge waren die Hausherren bemüht, die Führung wieder herzustellen. Doch die Chamer zeigten sich als hartnäckiger Gegner. Sie liessen defensiv wenig zu und lauerten Offensiv auf Konter. Als es den Hausherren schliesslich gelang, die Chamer Defensive auszuhebeln – nach einem langen Ball in den Strafraum köpfte Zeller das Leder unhaltbar ins weite Eck – war es der Unparteiische welcher den Gelb-Schwarzen Jubel im Keim erstickte. Abseits das Verdikt, ein Millimeterentscheid. Und so kam was kommen musste: In einer unübersichtlichen Situation spekulierte der Chamer Müller in der 28. Minute goldrichtig und schob die Kugel zum 1:2 ins Adliger Tor.
Nun war der FCA gefordert. Eine Reaktion auf diesen Rückschlag musste her, am besten noch vor dem Pausentee. Und der FCA reagierte: Der frisch eingewechselte Huber lancierte den gestarteten Auf der Maur, welcher aus rund 20 Metern via Innenpfosten den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Doch wieder verstummte der Adliger Jubel binnen Sekunden. Wieder wurde auf Abseits entschieden, wieder war es ein äusserst knapper Entscheid. Doch der Entscheid stand fest und so mussten die Hausherren den Gang in die Kabine mit einem unnötigen Rückstand antreten. Man kontrollierte Gegner und Spiel zwar über weite Strecken, doch man vermochte das Glück in den entscheidenden Situationen noch nicht auf die eigene Seite zu zwingen.
Nach der Pause war ein Adligenswil zu sehen, welches mit viel Offensivdrang agierte. Dem Ausgleich am nächsten war Dario Sieber, doch sein Abschluss wurde vom herausragend reagierenden Hediger pariert. Das Spiel fand nun vor allem im und um den Chamer Strafraum statt. Die Zuger Gäste ihrerseits beschränkten sich in der Offensive auf vereinzelte Nadelstiche. Und zum Schrecken aller Adliger ging diese Strategie auf. In der 52. Minute war es erneut Müller, welcher aus kurzer Distanz das Score auf 1:3 erhöhte.
Manch einer der knapp 70 Zuschauer im Löösch erachtete dies als endgültigen Nackenschlag für den FCA. Zwar blieb noch viel Zeit auf der Uhr, aber in den Minuten nach dem Gegentreffer schien der FCA wie gelähmt. Aus der Schockstarre gerissen wurden die Adliger in der 73. Minute durch einen Elfmeterpfiff. Auf der Maur konnte im Chamer Sechzehner nur noch regelwidrig gestoppt werden; folgerichtig wurde auf Penalty entschieden. So bot sich dem FCA die beste aller Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer. Der gefoulte Auf der Maur wusste diese zu nutzen und verwandelte den fälligen Elfmeter souverän zum 2:3. Mit diesem Treffer schien sich die Dynamik der Partie verändert zu haben. Die Adliger merkten, dass wieder alles offen war. Entsprechend wurden sie vom Trainergespann Vitiello/Brillantino/Cioppa unermüdlich nach vorne getrieben.
Die Ereignisse schienen sich nun zu überschlagen. In der 76. konnte Philipp Hoffmann seinen Gegenspieler auf dem Flügel abschütteln und in die Mitte ziehen. Sein Abschluss in Robben-Manier wurde zwar geblockt, doch der gut postierte Schiedsrichter sah, dass dabei eine Hand im Spiel – wieder Penalty. Erneut setzte sich Auf der Maur den Ball, und wieder hiess es am Ende «Tor für den FCA». Dieses Mal mit dem Nachschuss erfolgreich, stellte Auf der Maur seine Torjägerqualitäten unter Beweis.
Der Ausgleichstreffer öffnete den Vorhang für verrückte Schlussminuten, die allen Adligern wohl noch lange in Erinnerung bleiben werden. Es war spürbar, dass der Wind gedreht hatte. Die Adliger warfen offensiv nochmals alles in die Waagschale, sie wollten den Siegtreffer unbedingt erzielen. Angepeitscht vom heimischen Publikum erspielten sich die Adliger durchaus einige gefährliche Situationen, doch es schien so, als müssten sich die Adliger mit dem einen Punkt genügen. Einen Punkt, der zwar nicht dem entsprochen hätte, was man sich vor der Partie vorgenommen hatte, den man allerdings aufgrund des Spielverlaufes durchaus zufrieden hätte mitnehmen können. Doch der Fussballgott schien an diesem Samstag ein Gelb-Schwarzes Trikot zu tragen. In der 95. Minute nämlich durften die Adliger noch einmal einen Eckball treten. Dieser flog zwar gefährlich in den Chamer Strafraum, konnte allerdings geklärt werden. Doch die Kopfballabwehr landete genau vor den Füssen von Marbach. Der aufgerückte Innenverteidiger fasste sich aus rund 20 Metern ein Herz und beförderte mit seinem Abschluss die Adliger in den siebten Himmel. Noch leicht abgefälscht wurde der Marbach-Hammer für Hediger unhaltbar und für die Adliger zum Auftakt einer grossen Party. Was dieser Treffer für die junge Adliger Mannschaft bedeutete, zeigte sich an der riesigen Jubeltraube, die sich um den Torschützen bildete.
Mit dem Lucky Punch belohnten sich die Adliger für eine kämpferische Leistung und für die unglaubliche Moral, welche sie an den Tag legten. Es war einer dieser Abende, an dem der Mythos Löösch zum Leben erweckt wurde.
Das nächste Spiel unseres Eis findet diesen Samstag (9. September 2023) auswärts in Muotathal statt. Gegen einen physisch starken Gegner wird es umso wichtiger, die richtige Einstellung an den Tag zu legen. Anpfiff ist um 18:00.