Dank einem überragend Start endlich in den Sechzehntelfinals
Früh führt der FC Adligenswil in Reiden mit 4:0, am Ende steht 5:2 auf der Anzeigetafel. Es ist ein fast historischer Cup-Erfolg für den die Adliger unnötig zittern müssen.
Grosse Partylaune kam nicht auf. Soeben hatten die Adligenswiler Fussballer auf dem Reidener Kleinfeld mit 5:2 gewonnen, mehr als ein paar coronakonforme Faust-Abklatscher und lobende Worte von Cheftrainer Adrian Indergand gab es dennoch nicht. Die Müdigkeit nach zwei harten Partien in nur drei Tagen war den Adliger durchaus anzusehen.
Dabei hat der FCA dank einem am Ende souveränen 5:2-Erfolg gegen Reiden endlich wieder einmal die 3. Cuprunde erreicht. Seit Adrian Indergand 2017 das Team übernommen hat, war dies nie gelungen. Adligenswil ist immer sogleich in der ersten Runde ausgeschieden. Nach einem souveränen 8:1-Sieg in Lungern und dem Sieg in Reiden steht man nun endlich wieder mal in den Sechzehntelfinals.
Starker Lottenbach überragt alle
Zu verdanken hatte man dies einer überragenden Startphase und einem Stürmer in Torlaune. Noch keine drei Minuten waren gespielt, als Dominique Lottenbach die Reidener Abwehr alleine austänzelte und wunderbar zur frühen Führung traf. Wenig später kopierte er sein Sololauf, legte diesmal aber für Robin Mach quer, der nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. Und als eben jener Lottenbach sich erneut im Dribbling versuchte, hatte ein Reidener Verteidiger genug. Er stoppte die Nummer 7 des FCA regelwidrig. Der sichere Penaltyschütze Reto Mattmann verwandelte wie immer souverän. Die Lötti-Show war aber noch nicht vorbei: Nach einem langen Pass auf ihn schlenzte er den Ball erneut in die Maschen. 4:0 nach 22 Minuten. Nicht nur die Frage nach dem Sieger der Partie, auch die Frage nach dem Mann des Spiels schien früh geklärt.
Wohl keiner der anwesenden Zuschauer auf dem Reidener Kleinfeld hatte zu jenem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Partie noch kippen könnte. Zu dominant traten die Adliger Jungs in den ersten 25 Spielminuten auf, kombinierte Reiden fast nach Belieben aus. Aber es passt eben auch zu dieser jungen Adligenswiler Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren, dass sie das hohe Tempo unbewusst drosselte. Sie machte einen Schritt weniger, stand weniger eng am Gegner und wurde passiver. Kurz vor der Pause konnten sich die Adliger bei einem starken Goalie Dominic Sieber bedanken, der dank einem tollen Reflex die Null in die Pause rettete.
Das erneute Erwachen kurz vor dem Schluss
Vielleicht waren die beiden vergangen Spiele ein bisschen in den Köpfen drin. In den ersten beiden Saisonpartien hatte der FCA nach passiven Schlussminuten jeweils noch sicher geglaubte Siege aus der Hand gegeben. Und auch diesmal schienen die Adligenswiler plötzlich Angst vor dem eigenen Erfolg zu haben. Die Adligenswiler wurden passiver, Reiden drückte und traf schliesslich durch Ricardo Wittmann zum 1:4. Was für die Adliger hätte ein Weckruf sein müssen, war es nicht. Weiterhin spielte hauptsächlich das Heimteam, nur selten konnte sich der FCA aus der Umklammerung lösen. Und wenn man zu wenigen Möglichkeiten kam, liessen sie die Adliger verstreichen, wie Gutzwiller in der 70. Minute. Viel häufiger traten die Reidener den Weg in Richtung des Adliger Tors an, wo ein gut aufgelegter Cupgoalie Sieber mehrfach überragend hielt – ehe das zweite Tor für Reiden doch noch fiel. Eine mustergültige Flanke fand in Alberto Salamanca Rodriguez den idealen Abnehmer, der zum 2:4 traf.
Das Tor war nun der erhoffte Weckruf für die Adliger. Nur fünf Minute später sorgten zwei eingewechselte Akteure für den Schlusspunkt. Dominik Fallegger lief auf der die linken Seite durch, spielte den Ball zur Mitte, wo der eingewechselte Edeljoker Mario Mächler locker verwerten konnte. Es war die Entscheidung einer Partie, die eigentlich schon nach den ersten 22 Minuten hätte entschieden sein müssen.
Der Blick der Adligenswiler ging nach der Partie schon wieder nach vorne. Den historischen Erfolg im Cup in Ehren: Aber jetzt will der FCA im dritten Spiel endlich auch den ersten Sieg in der Meisterschaft. Am Samstag geht es gegen Alpnach.
Reiden – Adligenswil 2:5 (0:4)
Kleinfeld. – 100 Zuschauer. – Tore: 4. Lottenbach 0:1. 8. Mach 0:2. 14. Mattmann (Foulpenalty) 0:3. 23. Lottenbach 0:4. 60. Wittmann 1:4. 76. Rodriguez 2:4. 79. Mächler 2:5. – Reiden: Nützi; Jetishi, Balazi, Glanzmann, Lorenzo Dantas, Schmid; Alessandro Dantas; Nietlisbach, Bill, Wittmann; Rodriguez (Stutz, Planzer, Schuler, Dettwiler, Bättig, Gervasio, Cavegn). – Adligenswil: Dominic Sieber; Gutzwiller, Dario Sieber, Mattmann, Odermatt (46. Mach, 83. Florian Rieder), Lombriser (83. von Rotz); Mach (32. Jonas Korner), Felder (57. Lottenbach), Max Rieder; Zimmermann, Lottenbach (32. Fallegger).